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Marion Reisert

Eine naturnahe Benjeshecke am Friedhofsparkplatz

Am 18. Februar hat Erich Schiffelholz einen interessanten, kurzen Vortrag im Schwarzacher Johannishaus über Benjeshecken gehalten. Danach wurde das Wissen in die Praxis am Friedhofsparkplatz umgesetzt.

Herzlichen Dank an Erich und an alle, die sich bei der Aktion beteiligt haben.





Was ist eine Totholz- oder Benjeshecke? Eine Benjes- oder Totholzhecke besteht aus locker aufgehäuften Ästen und Zweigen. Etabliert hat sich Ende der 80er-Jahre der wesentlich ansprechendere Name Benjeshecke, der auf die Brüder Hermann und Heinrich Benjes zurückgeht. Beide, als begeisterte Naturfreunde und Landschaftsgärtner bekannt, machten sich Gedanken über die sinnvolle Nutzung von Abfällen aus dem Gehölzschnitt. Das Ergebnis ihrer Überlegungen ist die aus Naturschutzsicht wertvolle lockere Anhäufung von Grünabfällen, die durch im Boden eingebrachte Pfosten befestigt wird und dadurch einen stabilen Wall bildet. Der dadurch entstehende Sichtschutz im Garten ist nicht nur kostengünstig, sondern entwickelt nach kurzer Zeit ein spannendes Eigenleben.

Welche Tiere leben in der Benjeshecke? Die angelegte Hecke bietet für zahlreiche Vogelarten wie beispielsweise Amsel, Zaunkönig, Rotkehlchen und Heckenbraunelle einen geschützten Bereich, den diese gerne als Nistmöglichkeit annehmen. Auch kleine Säuger wie Igel und Siebenschläfer sowie kleine Reptilien wie die Zauneidechse, Amphibien wie die Erdkröte oder Insekten wie Wildbienen beziehen die Benjeshecke gern und sorgen als Nützlinge für einen schädlingsfreien Garten. Doch das Totholz bietet nicht nur Lebensraum, es bringt auchselbst wieder Leben hervor. Während das Holz langsam verrottet, sammeln sich durch Windanflug oder durch den Kot sich dort angesiedelter Tiere Pflanzensamen, die keimen und das lockere Gehölz durchdringen. So entsteht mit der Zeit aus dem lockeren Wall eine stabile, lebende Hecke. Durch das gezielte Einbringen von Pflanzen lässt sich nicht nur die Artenvielfalt erhöhen, die Hecke kann so auch optisch mit blühendem Mehrwert fürs Auge versehen werden.


Wie pflegt man eine Benjeshecke?

In der ersten Zeit benöitigt die Hecke kaum Pflege. Eventuell muss, wenn sich das Gehölz über die Zeit setzt, etwas nachgefüllt werden. Die richtige Pflege beginnt, sobald sich der Wall mit Leben füllt. Ungeliebte Hochstauden sollten beschnitten beziehungsweise beseitigt werden und die gewünscht wachsenden Sträucher benötigen auch etwas Zuwendung mit der Heckenschere. Im Lauf der Jahre entwickelt sich so eine stabile Baumhecke, die nicht nur ein attraktiver und praktischer Sichtschutz ist, sondern auch einen wichtigen Mehrwert für das natürliche Gleichgewicht im Garten bildet.


Hier ein paar Bilder von der Aktion:





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