DER APFEL DES JAHRES IM LANDKREIS KULMBACH 2021:
Der Glockenapfel wird auch als „Weißer Winterglockenapfel“ oder als „Schweizer
Glockenapfel“ bezeichnet, obwohl er wohl nicht aus der Schweiz kommt; die Herkunft ist
unbekannt. Als typischer Lagerapfel ergänzt er den Vorrat bis weit ins neue Jahr.
Baum: In der Jugend wächst der Baum stark und steil aufrecht (Aufbauschnitt!),
später mittelstark. Die Blüten sind besonders im oberen Drittel des Fruchtholzes angesiedelt. Bei wenig Schnittarbeit wird der hängende Wuchs betont. Im Alter muss frisches Triebwachstum angeregt werden.
Frucht: Die Äpfel sind mittelgroß, zum Kelch hin etwas verlängert und zeigen oft
eine typische Glockenform, machen also ihrem Namen Ehre. Sie färben
sich grünlich bis golden mit sonnseits leuchtend ziegelroter Deckfarbe.
Geschmack: Als typischer Lagerapfel sollte man ihn erst im neuen Jahr verzehren.
Dann wird er auch saftiger und schmeckt angenehm zitronensäuerlich.
Auf die Dauer der Lagerzeit verliert er Säure.
Verwendung: Er ist als später Tafelapfel oder zeitlich früher auch als Verwertungsfrucht
zu nutzen, angenehme Säure bleibt z.B. beim Backen erhalten.
Ertrag: Etwas alternierend, bei Massenertrag auspflücken(!), sonst sind die
Früchte ungenügend ausgebildet.
Lagerung: Als typischer Lagerapfel hält er im guten Kellern bis Pfingsten, sonst
etwa bis 5 Monate nach der Ernte.
Blüte: Die Blüte ist ein guter Pollenspender, erscheint mittelspät und ist recht
frosthart. Sie ist auffallend rosa und meist an Ende der Triebe zu
finden.
Krankheiten: Der Glockenapfel ist wenig anfällig für Mehltau, mehr für Schorf und
Krebs. Stippe und vorzeitiger Fruchtfall können auftreten.
Ansprüche: Der Baum liebt mildere, geschützte Lagen. Die tiefgründigen Böden
dürfen durchaus etwas feuchter sein. Bei anhaltender Trockenheit ist
Wässern sinnvoll. Man kann so Kleinfrüchtigkeit und vorzeitigem
Fruchtfall vorbeugen.